Der Tod ist wie ein Horizont:
Dieser ist nichts anderes als
die Grenze unserer Wahrnehmung.
Wenn wir um einen Menschen trauern,
freuen sich andere,
ihn hinter dieser Grenze wiederzusehen

DER TOD IST EINE GEBURT IN DIE ANDERE RICHTUNG


… und so, wie bei der Geburt eines neuen Erdenbürgers uns eine Hebamme hilfreich zur Seite steht,
benötigen wir auch am anderen Tor des Lebens Hilfe.
Ich vergleiche meine Tätigkeit mit der einer Hebamme – Geburtshelfer bei dem Prozess des Schwellenüberganges.

Die beiden Tore unseres Lebens – Geburt und Tod – sind sich in Vielem ähnlich.
Wenn ein Mensch auf das Lebensende zugeht, kündigt sich das an wie bei einer Schwangerschaft.
Im Rückblick können wir oft erleben, dass bis zu einem Jahr vorher schon Anzeichen da waren – wir konnten sie nur nicht deuten.
Auch bei plötzlichem Tod wurde mir immer wieder erzählt, dass sich der betreffende Mensch in der letzten Zeit vorher auffallend verhalten hat.

Es geht in beiden Fällen nicht ohne Schmerzen ab: Wehen der Geburt – Wehen des Todes.
Und bei dem eigentlichen Schwellenübertritt fühlen wir Mitmenschen uns tief berührt – eingetaucht in einen Hauch von Ewigkeit.

Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, konnte hinter die Schwelle schauen.
Er sagte: "Wenn der Mensch durch die Pforte des Todes gegangen ist und zurückblickt auf den Tod,
so ist der Tod das schönste Erlebnis, das überhaupt im menschlichen Kosmos möglich ist."


Zu wissen wie es hinter dieser Schwelle weitergeht, ist eine tiefe Sehnsucht der Menschheit.
Heutzutage gibt es immer mehr Menschen, die uns durch ein Nahtoderlebnis davon berichten können.
Was allen diesen Berichten gemeinsam ist: Jeder der so etwas erlebt hat, kennt keine Angst mehr vor dem Tod.